Zielrück im Lechtal: Jöchelspitze - Klimmspitze

Beschreiben möchte ich den Flug von der Jöchel- zur Klimmspitze und zurück, ein relativ einfacher Streckenflug bei entsprechenden Bedingungen, der aufgrund der fast nicht vorhandenen Talquerungen und der großzügigen Landemöglichkeiten im Lechtal ein guter Trainingsflug auch für Einsteiger ist.

Ausschreiben sollte man am besten die Talstation der Jöchelspitze, nimmt man den Gipfel droht bei zu niedriger Rückkehr ein Verpassen des Zielpunktes, nimmt man das Bernhardseck verschenkt man unnötig Kilometer. Mit der Jöchel-TS kommen wir auf etwa 25km was satte 44 Punkte verspricht!

An der Jöchel angekommen stellt sich zunächst die Frage nach dem Startplatz. Diese ist vor allem von der jeweiligen Wettersituation abhängig und kann pauschal nicht beantwortet werden. Von der Ausgangsposition her denke ich, daß an guten Tagen der Platz an der Wasserpumpstation reicht, allerdings schaden kann es nie, den Fußmarsch zum oberen Startplatz zu investieren. Nach dem Start einen zuverlässigen Bart zu finden, ist manchmal etwas schwierig. Die meisten Piloten fliegen nach dem Start Richtung Osten (links weg), um an der Kante zum Taleinschnitt zu suchen. Ich hatte allerdings mehr Glück an dem Buckel westlich der Seilbahn, am zuverlässigsten geht eigentlich die Westseite der Jöchel, nur hier bitte vorher genau die Leesituation überprüfen. Meist kann man an dieser Westseite bis zum Gipfel aufsoaren und dort dann einen Lift nehmen.

Hat man den Bart der Jöchel ausgedreht sollten schon 3000m auf dem Höhenmesser stehen, sonst wird es bis zum Heuberg eng. Reichten mir 2500m im März noch bis dorthin, geriet ich mit dieser Abflughöhe im Mai bereits in den Lechtalwind, der nach Auskunft der Flugschule in Bach um diese Jahreszeit bereits bis 600m über Talgrund reicht. Mit 6,5m/s sinken und lediglich 15km/h Groundspeed versenkte ich mich so halb im Lee des Heubergs und landete neben dem Sportplatz in Elbigenalp.

Sollte also die Höhe über der Jöchel nicht reichen, so kann man sich etwas nach hinten zur Rothornspitze versetzen lassen, dort geht es meist höher.

Reicht die Höhe ist die Zeit gekommen, sich von der Jöchel zu verabschieden und abzufliegen. Ob man dabei dem Grat am Tal zum Bernhardseck folgt und auf den Heuberg zuhält oder ob man die "hohen Berge" über die Kreuzkarspitze nimmt, ist wiederum von der Abflughöhe abhängig. Komfortabler und schöner ist aber sicherlich der Weg über Kreuzkar und Co. Nächste Tankstelle ist der schon erwähnte Heuberg, der schon so manchem Flieger die Rettung bescherte. Hier geht es eigentlich immer, wenn auch manchmal etwas zäh. Dann heißt es einparken und auf den Durchreißer warten, das Warten wird belohnt werden!

Ist man wieder "over the top" fliegt man den Grat entlang schnurstracks Richtung Klimmspitze. Meist findet man auf dem Weg dorthin noch etwas, ansonsten geht es an der SO-Flanke der Klimm recht schön nach oben. Auch hier immer den Talwind und dessen Lee im Hinterkopf behalten!

An dieser S-O-Flanke ist man dann auch im Fotosektor und kann sich nach vollendetem Lichtbild auf den Heimweg machen. Tankstelle ist wieder der Heuberg, allerdings kann man auch nach Hause soaren, wenn man in den Lechwind gerät. Dann nur ostseitige Hänge anzufliegen versteht sich von selbst. Den Fotosektor Jöchel-TS hat man in etwa erreicht, wenn man westlich der Talstation zwischen Seilbahnkabel und Lech fliegt. Hat man auch dieses Dokument im Kasten darf gelandet werden, die Punkte sind unser!

Die Flugzeit für das ganze Unternehmen sollte je nach Thermikgüte und Pilotenkönnen so etwa bei 1,5 bis 2,5 Stunden liegen.

 

Als Variation bietet sich ein flaches Dreieck an, entweder mit einem ersten Wendepunkt westlich von Bach am Ellenbogen oder Biberkopf (auch gegen Warth spricht nichts außer der großen Distanz), siehe dazu den Bericht von Markus Schmidt, oder mit einem zusätzlichen nach der Klimmspitze auf der S-Seite des Lechtals.

Es darf also gebastelt werden!

 Martin

 


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