Neunerköpfle - Iseler (Kühgund Spitze) und zurück

Dieses mal versuche ich die Strecke in Richtung Westen nach Oberjoch zu beschreiben.

 

Hallo alle miteinander, ich habe meine Streckenflugbeschreibung noch mal durchgelesen und einen grundlegenden Fehler
festgestellt. Ich vergaß euch mitzuteilen, dass ich den Bericht folgendermaßen gedacht habe: Wenn ihr sehr niedrig fliegt, gilt die Beschreibung vom Neunerkopf zur Kühgund Spitze (also Flughöhe ca. 2200m bis 2400m) über Roßberg, Rohnenspitze, Kühgrundrücken für hin und zurück also in beiden Richtungen.

Wenn ihr hoch über Grat fliegt (mit ca. 2600m MSL und mehr) gilt die Routenbeschreibung vom Kühgund zum Neunerköpfle über Ponten, Gaishorn, Sulzspitze und diese auch hin und zurück. Also wenn ihr am Neunerköpfle mit 2600m wegfliegt heißt die Route Sulzspitze, Gaishorn, Ponten und Iseler/Kühgund. Wenn ihr am Neunerköpfle mit 2200m wegfliegt heißt die Route Roßberg, Rohnenspitz und der Kühgundrücken.

 

 

So, und nun geht's los:

Bevor wir zum Iseler fliegen moechte ich noch etwas zum Einstein sagen. Der Einstein ist im NNW vom Neunerkopf. Viele Piloten sind schon an ihm gescheitert. Diese Berg laedt mit seiner fast immer sonnigen Suedseite geradezu einen ein, dort nach Thermik zu suchen. Komischer Weise funktioniert dieser Berg nur sehr selten. Natuerlich kann man an guten Tagen auf der Suedseite in der Thermik aufdrehen aber gerade diese wird durch den von Pfronten kommenden, sich das Engetal entlangschlaengelde Nordwind, arg zerrissen. Besser ist es schon auf der geschuetzten SW Seite des Einstein. Wenn in Talmitte des Tannheimer Tal Wolken stehen, dann ist es ratsam sich vom Einstein zu loesen und auf den Landeplatz zielen. Genau am Fuss des Einstein steht ein wunderbarer Thermikschlauch, der einen weit ueber Startplatzhoehe traegt.

Doch nun zurueck zu unserm eigentlichen Streckenflug Neunerkopf / Iseler ( Kuehgrund Sp.). Wenn man am Neunerkoepfle Startplatz steht und in Richtung W schaut sieht man auf einen Gratauslaeufer, den Rossberg, der in Schmieden auslaeuft. Genau am Ende dieses Grates ist eine ca. 30-40m hohe, steile und leicht bewaldete dunklere Felswand. Genau da drueber steht ein relativ schwacher Bart, den man nur erwischt, wenn man ca. 200m ueber dieser Felswand ankommt. Hier kann man nun wieder auf Startplatzhoehe aufdrehen. Jetzt kann man zum Schnurschrofen in Richtung West weiter fliegen. Da kann man zwar ganz nett rumduempeln aber so richtig hoch kommt man dort nicht. Ich persoenlich lasse den Schnurschrofen ganz einfach links liegen und gleite direkt zur Ronenspitze auf den nach NO auslaufenden Gratauslaeufer zu. Hier steht Nordseitig ein schwacher Schlauch der einen gerade mal auf Gipfelhoehe bringt. Generell kann man behaupten, dass die ganzen Nordhaenge eher eine etwas duerftige Ausbeute an Thermik bieten (wen wunderts) aber dafuer schuettelt es einen nicht so heftig durch. Auf der Nordseite der Ronenspitze kann man so richtig schoen das „dicht am Hang Fliegen" ueben. Niedrige Latschen keine haesslichen Felswaende, sondern abfallende Kieshaenge und gelegentlich schwebt man ueber die Koepfe der auf dem nach N abfallenden Gratauslaeufer wandernden Touristen hinweg. Auch hier kann man nur selten richtig ordentlich Hoehe machen, so dass man versuchen muss in den Kuehgrundruecken oberhalb von Schattwald einzufliegen und hier gemaechlich aufdrehen.

Hat man die Kuehgundspitze erreicht ist man erst mal vor dem gefuerchteten Absaufen sicher. Die Kuehgundspitze und der Iseler (ca. 1000 m SWW von der Kuehgundspitze aber an der selben Graete) gehen immer ganz gut. Nun ist es von Vorteil endlich mal richtig Hoehe zu tanken um den Rueckweg zum Neunerkoepfle anzutreten. 2600m sollten es schon sein .
Nun gleitet man auf den naechst greifbaren, hoechsten Berg in Richtung SO zu. Das ist der Ponten. Sehr bekannt durch seinen extrem zuverlaessigen und immer senkrecht stehenden 6 m/s Kat. 2 Thermikschlauch. Der Schlauch geht genau am Gipfelkreuz ab und ist sehr eng. Auf der suedlichen Seite des Ponten ragen mehre, ich sag halt einfach mal „Felsige Stalagmiten" mit ca. 10-30 Hoehe aus der Landschaft. Da sind auch einige Thermikausloeser zu finden. Aber alles felsig und zerkluefte und die Thermik ist auch nicht besonders spassig hier.

Hat man hier wiederum min. 2600m MSL erreicht geht es direkt zum naechsten hoechsten Felsen in Richtung SO. Das Gaishorn. Dieses Gaishorn ist auch recht zuverlaessig in Sachen Thermik. Es kann einem Durchaus passieren, dass man den Lift nicht auf Anhieb findet aber dann heisst es geduldig suchen. Mit ca. 2500m kann man den Sprung zur Sulzspitze getrost wagen. Ich selber achte immer darauf den Vilsalpsee am Nordufer zu ueberqueren, denn dort steht ein nettes Aufwindband welches einen mit 0,7 m/s sinken sicher ruebertraegt. So der Rest ist bekannt und duerfte keine allzu grossen Schwierigkeiten bereiten.

Noch am Rande bemerkt: Das Landen im Vilsalptal ist wegen Natur- und Landschaftsschutz verboten und steht unter Strafe!

Karte: freytag & berndt WK 352 Ehrwald-Lermoos Reutte
Tannheimer Tal. 1: 50.000.
Ich Persoenlich fliege nach der Topo-Karte C 8726 Immenstadt i. Allgaeu 1:100.000 By. LVA Muenchen.

Einen guten Tip wenn Ihr euch weitere Karten kaufen wollt. Kauft keine Kompass Karten, da fehlt das Koordinaten  Gitternetz mit Laengen und Breitengraden, nicht ganz unwichtig wenn Ihr mal mit GPS fliegt. Ausserdem sind keine Gebirgskonturen eingezeichnet. „Die tauchen vielleicht zum Wandern aber nicht zum fliegen".

 


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